Zum besseren Verständnis der Probleme unserer Kirchengemeinde in Großniedesheim

 

 

Die Entstehung der Kirchengemeinde Heuchelheim- Niedesheim

 

Unsere Gemeinde Großniedesheim hat 1250 Einwohner. Ca. 470 Bürger/-innen gehören der Ev. Landeskirche an. Aus der ursprünglich eigenständigen Kirchengemeinde Niedesheim, zu der die Gemeinden Groß- und Kleinniedesheim gehörten, entstand 1976 mit der ebenfalls eigenständigen Nachbargemeinde Heuchelheim die jetzige Kirchengemeinde Heuchelheim-Niedesheim. Die Kirchengemeinde hatte Ende 2015 insgesamt 1405 Mitglieder.
 (Mitglieder: Heuchelheim 554, Großniedesheim 470, Kleinniedesheim 381)

 

Obwohl die beiden Kirchengemeinden schon 5 Jahre durch Pfarrer Holm Werner vom Pfarrsitz Heuchelheim aus betreut wurden, standen sie einem Zusammenschluss skeptisch gegenüber. Die beiden Presbyterien stimmten der Fusion der beiden Kirchengemeinden lediglich aufgrund der höheren Schlüsselzuweisungen für größere Kirchengemeinden zu. Für das Zusammenwachsen zu einer Kirchengemeinde bestanden von Anfang an nicht die besten Voraussetzungen. In den vergangenen Jahren entwickelte sich jedoch ein positiver Dialog zwischen den Gemeinden. Kirchliche Veranstaltungen in den einzelnen Dörfern wurden zunehmend von vielen Kirchenmitgliedern besucht, während gegenseitige Gottesdienstbesuche die Ausnahme blieben. Dieser über Jahre mühsam erarbeitete Annäherungsprozess wird seit 2015 durch das Verhalten des jetzigen Presbyteriums stark belastet.

 

Die Kirchengemeinde Heuchelheim-Niedesheim besitzt zurzeit 3 Kirchen sowie das Gemeindehaus in Großniedesheim, zu dessen Nebengebäuden auch eine einsturzgefährdete Scheune gehört. Als einziges nicht unter Denkmalschutz stehendes Gebäude wurde das Pfarrhaus in Heuchelheim 2015 verkauft. Da die Unterhaltung dieser Gebäude für unsere kleine Gemeinde schon lange eine große Herausforderung war, hat das frühere Presbyterium 2012 beschlossen, das stark sanierungsbedürftige Pfarrhaus zu veräußern. Nach dem Ausscheiden von Herrn Pfarrer Brozies im Frühjahr 2013 wurde das Pfarrbüro in das Gemeindehaus nach Großniedesheim verlegt.
In der 2 jährigen Vakanzzeit wurde unsere Gemeinde von der Dekanin Frau Ganz-Walther, den Pfarrern Dr. Edinger und Dr. Spindler sowie einigen weiteren Pfarrern aus der Umgebung betreut. Im März 2015 übernahm Pfarrer Klaus Schank die Kirchengemeinde als geschäftsführender Pfarrer.

 

 

Ziele des Herrn Pfarrer Schank/Presbyteriums

 

In den ersten 3 Gemeindebriefen unter der Verantwortung von Herrn Pfarrer Schank wurde deutlich, welche Weichen er mit dem im November 2014 neu gewählten Presbyterium bezüglich Erhalt und Nutzung der kirchlichen Gebäude in unserer Kirchengemeinde stellen wollte.

 

Schon lange bevor Kosten für eine Renovierung der Kirchen in Heuchelheim und Großniedesheim öffentlich gemacht wurden, wies er darauf hin, dass mit dem demographischen Wandel die Mitgliederzahlen der Kirchengemeinden und somit auch die Einnahmen sinken. Die Beschlüsse der Presbyterien müssten deshalb weit in die Zukunft hineinwirken. Besondere Beachtung müsse dabei die Anpassung des Gebäudebestandes einer Kirchengemeinde finden.

 

Bevor Fachleute den Sanierungsbedarf für die Heuchelheimer und die Großniedesheimer Kirche ermittelt hatten, ging er davon aus, dass die erforderlichen Baumaßnahmen an beiden Gotteshäusern die finanziellen Mittel der Kirchengemeinde überfordern würden.

 

Deutliche Hinweise, die nach der Schließung der Großniedesheimer Kirche auch das passive Verhalten der Mehrheit des Presbyteriums bezüglich der Sanierung erklären.

 

Die Gründe für die schrittweise Zustimmung des Presbyteriums zur mittlerweile sehr aufwendigen Sanierung der Heuchelheimer Kirche „auf Kosten“ der Schließung der historisch wertvollen Großniedesheimer Kirche wurden den Mitgliedern der Kirchengemeinde bisher nicht mitgeteilt.

 

 

Die Großniedesheimer Kirche als historisches Denkmal

 

Die geschichtsträchtige Großniedesheimer Kirche bildet mit dem alten Pfarrhaus und heutigen Gemeindehaus das Zentrum in unserer Kirchengemeinde. Die Kirche ist einer der ältesten Sakralbauten innerhalb der pfälzischen Landeskirche und blickt auf eine fast 1000jährige Vergangenheit zurück. Der Glockenturm stammt aus dem 12. Jahrhundert. Seinen ursprünglichen 4 Geschossen wurden 1753 das abschließende Glockengeschoss und der barocke Helm mit zwei Laternen aufgesetzt. Durch die Gliederung des 32m hohen Turms ist die Großniedesheimer Kirche eines der reichsten romanischen Bauwerke in unserer Umgebung. Das Kirchenschiff erhielt 1752 bis 1755 seine heutige Gestalt. Die Westseite des Schiffes ist allerdings bereits dem ersten Drittel des 12. Jahrhunderts zuzurechnen. Die baulichen Maßnahmen an Turm und Schiff tragen die Handschrift des Baumeisters Pfanner und des domstiftischen Wormser Baumeisters Burger.

 

Sowohl am Turm wie auch am Kirchenschiff wurden eine Reihe interessanter Funde aus frühester Vergangenheit gemacht. Unter dem Altar im Chor der Kirche befindet sich eine Gruft. Im Kirchenbuch von Pfarrer Culmann von 1709 ist zu lesen, dass hier die ersten drei  Pfarrer der Gemeinde sowie ein Sohn eines dieser Pfarrer begraben liegen. Um die Kirche herum befand sich bis 1821 der Begräbnisplatz von Großniedesheim (weitergehende Informationen unter www.kirchenbauverein-grossniedesheim.de).

 

Die große Unterstützung aus der Bevölkerung bestärkt den Großniedesheimer Kirchenbauverein, sich für dieses kleine ländliche Kulturerbe in der Gemeinde einzusetzen und für seine Sanierung zu kämpfen.

 

 

Die Bedeutung des Großniedesheimer Gemeindehauses

 

Beim Gemeindehaus der Kirchengemeinde Heuchelheim-Niedesheim handelt es sich um das ehemalige Pfarrhaus der früheren Kirchengemeinde Niedesheim. Es wurde mit dem Kirchenschiff um 1553 gebaut. Bedingt durch das hohe Halbwalmdach sind die Räume im Obergeschoss bis auf eine Ausnahme sehr klein und die Schräge der Wände reicht fast bis zum Fußboden. Da die Nutzungsmöglichkeit für Gemeindearbeit in diesem Bereich des Hauses sehr begrenzt ist, entstand hier Anfang der 90ziger Jahre eine abgeschlossene Wohnung, die über viele Jahre erfolgreich vermietet war. Zur gleichen Zeit sorgte eine Umgestaltung des Erdgeschosses für den Einbau einer großen modernen Küche und einen hellen freundlichen Raum für Gemeindearbeit. Auch diese Räume konnten für kleinere Feierlichkeiten angemietet werden. Das Ziel dieser aufwendigen Umbaumaßnahme war, eine effiziente Nutzung des unter Denkmalschutz stehenden Hauses. Längerfristig sollten die Mieteinnahmen zur Unterhaltung der kirchlichen Gebäude beitragen.

 

Leider wurde bei einer erneuten Umgestaltung 2012 die Küche in den hinteren Bereich des Erdgeschosses neben die Toiletten verlegt und wesentlich verkleinert. Nach dem Verkauf des Heuchelheimer Pfarrhauses entstand im ehemaligen Küchenbereich des Gemeindehauses das Pfarrbüro. Das Obergeschoss wird seitdem nicht mehr vermietet. Hier wird nur noch ein zur Straße gelegener Raum gelegentlich für Zusammenkünfte des Presbyteriums genutzt. Seit November 2016 treffen sich hier auch 7 Konfirmanden aus unserer Kirchengemeinde zum Konfirmandenunterricht. Die anderen Räume stehen leer.

 

Da unsere Kirche seit August 2015 geschlossen ist, wird im Erdgeschoss des Gemeindehauses alle 4 bis 5 Wochen ein Gottesdienst für die Gemeinde gefeiert. Ansonsten findet hier einmal wöchentlich die Chorprobe des Kirchenchores statt sowie einmal pro Woche Musikunterricht der Musikschule Frankenthal.

 

Diese geringe Auslastung des Gemeindehauses rechtfertigt in keiner Weise die geänderte Nutzung des Obergeschosses. Ebenso wie in den vergangenen Jahren hätte der Gemeinderaum im Erdgeschoss für die genannten Aktivitäten vollkommen ausgereicht. In Anbetracht der leeren Kasse unserer Kirchengemeinde sind derartige Entscheidungen durch das Presbyterium vollkommen unverständlich. Eine Miete von nur 300,-€ in diesem Bereich, hätten der Kirchengemeinde in den letzten 4 Jahren 14.400,- € mehr Einnahmen gebracht. Viel Geld bei leeren Kassen!

 

Durch die Zuordnung und Größe der Räume ist es nicht möglich, das Gemeindehaus in seiner jetzigen Form effektiv für die Gemeindearbeit zu nutzen. Da auch die Heizungsanlage des Gebäudes veraltet und der Keller feucht ist, wären diesbezüglich große und teure Umbaumaßnahmen unter Einbezug eines Teiles der Nebengebäude notwendig.

 

Das Gemeindehaus mit Nebengebäuden verfügt nicht nur über einen sehr großen Hof sondern auch über einen großen Garten. Er wird schon seit über 30 Jahren nicht mehr von der Kirchengemeinde genutzt und blieb sich daher weitgehend selbst überlassen. Lediglich ein Presbyter sorgte mit einigen Helfern bisher dafür, dass der Garten wenigstens einmal im Jahr grob von Gestrüpp und Unkraut befreit wurde.

 

Mittlerweile hat die Gemeinde Großniedesheim Voraussetzungen für eine Bebauung dieses Geländes in die Wege geleitet. Der Verkaufserlös des Gartens als Bauland ergäbe ein gutes Startkapital für die Sanierung unserer Kirche.

 

 

Renovierung und Finanzierung der Heuchelheimer Kirche

 

Nach anfänglichen Schwierigkeiten wurden durch die Initiative und den Einsatz von Herrn Pfarrer Schank die rechtlichen Grundlagen geschaffen, damit am 09.11.2015 in Heuchelheim ein gemeinnütziger Kirchenbauverein gegründet werden konnte.

 

Laut dem ev. Gemeindebrief vom Februar 2016 hat der Verein sich zur Aufgabe gestellt, zur baulichen Erhaltung der protestantischen Kirche in Heuchelheim einschließlich Orgel und Mobiliar beizutragen. Dabei gehe es allerdings nicht um die aktuell anstehende Renovierung.

 

Bei der Renovierung der Kirche ging Pfarrer Schank im Gemeindebrief vom Mai 2015 zunächst von einer ca. sechsstelligen Summe für erhaltungsnotwendige wie auch wünschenswerte Maßnahmen aus. Als große Überraschung bezeichnete er im August 2015 den inzwischen ermittelten Sanierungsbedarf von 276.000,-€. Allerdings ging es hier nicht nur um bereits bekannte Schäden durch eindringendes Wasser am Dach, leichte Schäden an der Decke und einen wünschenswerten Innenanstrich sondern auch um den Austausch früherer falsch verwendeter Materialien im inneren und äußeren Sockelbereich der Kirche.

 

Keine Überraschung sei allerdings, dass die gesamten Rücklagen der Kirchengemeinde inklusive dem Verkauf des ehemaligen Pfarrhauses nicht ausreichen, um die Instandsetzung der Kirche in dieser Größenordnung zu finanzieren. Die Kirchengemeinde müsse hierfür ein Darlehen aufnehmen.

 

Fast beiläufig wurde dann im Gemeindebrief im August 2016 erwähnt, dass die Kosten für die Sanierung durch zusätzliche Schäden am Dach des Turmes auf 372.000,-€ steigen. Mit welchen Mitteln die Mehrkosten von fast 100.000,-€ finanziert wurden, blieb damals unerwähnt und ist den Gemeindemitgliedern auch bis heute nicht bekannt.

 

Die Kirche in Heuchelheim wurde am 23.12.2016 wieder in Dienst gestellt. Da sich in der Sitzung des Presbyteriums am 13.12.2016 nach Meinung der meisten Presbyter nicht genügend Mitglieder in der Heuchelheimer Kirchengemeinde finden würden, um die Endreinigung der Kirche in Eigenleistung vorzunehmen, wurden die Reinigungsarbeiten kurzfristig für 1728,-€ plus MwSt. an eine Reinigungsfirma vergeben.

 

Eine Entscheidung, bei der das Presbyteriums die enorme Kostensteigerung für die Renovierung der Heuchelheimer Kirche großzügig ignorierte, während die Kirchengemeinden Groß- und Kleinniedesheim mittlerweile nun schon ein Jahr auf eine Reparatur ihrer defekten Läuteanlagen warten. In Großniedesheim musste die Gemeinde sogar zum Gottesdienst viele Monate ungerechtfertigt auf das Läuten der Glocken verzichten (Details im Brief vom 12.04.2017 an das Dekanat).

 

Solche Gegebenheiten sind gegenüber den Aufwendungen für die Heuchlheimer Kirche nicht zu rechtfertigen. Schließlich haben auch die Gemeinden Groß- und Kleinniedesheim mit immerhin ca. 850 Kirchenmitgliedern ein Anrecht auf einen Teil der jährlich an die Kirchengemeinde gezahlten Schlüsselzuweisung/Baukostenpauschale.

 

In einem Bericht der „Rheinpfalz“ vom 22.12.2016 wie auch in seiner Predigt am Abend des 23.12.2016 bezüglich der Wiederindienststellung der Heuchelheimer Kirche erklärte Herr Pfarrer Schank, dass die bis dahin erfolgten Bauarbeiten allein durch die Kirchengemeinde und mit Hilfe eines Darlehens des Kirchenbezirkes finanziert wurden. Zuschüsse von außerkirchlichen Institutionen gab es nach seinen Angaben nicht. Auf die Mehrkosten von 100.000,-€, die für die Sanierung der Kirche aufgewendet werden mussten, ging er auch in diesem Bericht nicht ein.

 

Informationen über die eingesetzten Rücklagen der Gemeinde, dem Verkaufserlös des ehemaligen Pfarrhauses und dem aufgenommenen Darlehen wurden der Kirchengemeinde nicht gegeben. Die Höhe der Belastung für die jährliche Rückzahlung des Darlehens ist ebenfalls unklar.

 

Leider wird die Kirchengemeinde Heuchelheim-Niedesheim auch 2017 noch mit weiteren Kosten für das Bauprojekt in Heuchelheim belastet.

 

Laut Herrn Pfarrer Schank müssen auf dem Kirchengelände Bäume gefällt werden, die an der neu renovierten Kirche wieder Schäden verursachen könnten. Die Kosten belaufen sich auf ca. 10.000,-€. Des Weiteren soll ein Teil der Stützmauer erneuert werden, die sich ebenfalls auf dem Kirchengelände befindet. Die Kosten hierfür wurden in der Sitzung des Presbyteriums vom 14.02.2017 mit 7.500,-€ bekannt gegeben. Die Maßnahmen sind bereits vergeben.

 

Bereits jetzt steht fest, dass mit der Durchführung dieser geplanten Maßnahmen die Kosten der Renovierung der Heuchelheimer Kirche auf fast 400.000,-€ steigen werden.

 

Bedenkt man, dass Pfarrer und Presbyterium erst im März 2015 die Verantwortung für die Kirchengemeinde übernommen haben, ist es schon erstaunlich wie schnell und zielstrebig Fakten geschaffen wurden, um die Heuchelheimer Kirche so aufwendig zu sanieren. Die Vorgehensweise des Presbyteriums zeigt, dass eine Sanierung der Großniedesheimer Kirche von Anfang an wohl nie ernsthaft in Betracht gezogen wurde.

 

 

Die Sanierungsbedürftigkeit der Großniedesheimer Kirche

 

Die Schäden an der Großniedesheimer Kirche waren sichtbar und  den Verantwortlichen der eigenen Kirchengemeinde wie auch dem Dekanat Frankenthal bekannt.

Im Zentralarchiv Speyer haben wir erfahren, dass bereits 2003 im Zuge der Renovierung des aus dem 12. Jahrhundert stammenden Glockenturms eine Sanierung des Kirchenschiffes

in die Gesamtplanung einbezogen wurde. Vom Architektenbüro „Köhler, Jung und Wagner” lag für diesen 2. Bauabschnitt auch schon eine Kostenermittlung vor.

Nach der Fertigstellung des Turmes im Mai 2006 ging auch Herr Pfarrer Broszies noch von einer zeitnahen Renovierung des Kirchenschiffes aus. Dies äußerte er damals sowohl in der „Rheinpfalz” wie auch im „Evangelischen Kirchenboten”.

Aber es geschah nichts!

Über 10 Jahre haben sich die Schäden ständig sichtbar verschlimmert.

 

Im Gemeindebrief vom November 2015 beschreibt Herr Pfarrer Schank seinen ersten Eindruck von der Großniedesheimer Kirche wie folgt:

Als ich die Kirche zum ersten Mal von innen sah, dachte ich mir: Was für ein vernachlässigter Kirchenraum. Ein Anstrich war schon lange überfällig, tiefe Risse durchzogen die Decke, über der Orgel neigte sich die Decke nach unten, abblätternde Farbe fiel in die Orgel.

 

Durch einen Artikel der “Rheinpfalz” im August 2015 wurden die Mitglieder der ev. Kirchengemeinde und alle Bürgerinnen und Bürger von Großniedesheim überraschend davon in Kenntnis gesetzt, dass die ev. Kirche in unserem Dorf mit sofortiger Wirkung geschlossen wurde. Durch statische Mängel an der Decke bestehe die Gefahr, dass Deckenteile herabstürzen könnten. Ein Architektenbüro sollte die Kosten für eine Sanierung ermitteln. Erst im Februar 2016 fand ein öffentlicher Info-Abend statt, zu der das Presbyterium der ev. Kirchengemeinde eingeladen hatte. An der Veranstaltung nahmen Herr Pfarrer Schank, die zuständige Architektin und Herr Frömel als Vertreter des Dekanats Frankenthal teil. Die Architektin erläuterte den durch Experten festgestellten schlechten Zustand des Dachstuhls sowie mögliche Varianten einer Renovierung. Nach ihren Angaben ist die restliche Bausubstanz des Kirchenschiffes noch gut erhalten. Eine aufwendige Sanierung des Turmes aus dem 12. Jahrhundert wurde erst 2006 abgeschlossen.

 

Die Gesamtkosten für die nun anstehenden Reparaturen wurden mit 480.000,-€ netto beziffert. In diesem Betrag waren laut Architektenbüro sowohl das Architektenhonorar als auch 50.000,-€ für unvorhersehbare Kosten enthalten.

 

Schon in dieser Veranstaltung wie auch in späteren Mails war die Ablehnung des Pfarrers und der Mehrheit des  Presbyteriums bezüglich einer Sanierung unserer Kirche zu spüren.

Herr Pfarrer Schank erklärte, dass die Kasse der Kirchengemeinde durch die bereits in Angriff genommene Renovierung der Heuchelheimer Kirche leer ist und die Gemeinde nicht in der Lage sei, eine Finanzierung für die Großniedesheimer Kirche zu stemmen. Durch die geringe Anzahl der Gottesdienstbesucher seien 3 Kirchen in unserer Kirchengemeinde aus wirtschaftlichen Gründen auf Dauer nicht tragbar. Schließlich gäbe es auch noch ein unter Denkmalschutz stehendes Gemeindehaus, das ebenfalls stark sanierungsbedürftig sei.

Auf die Frage von Gemeindemitgliedern, ob es deshalb zum Erhalt unserer Kirche nicht sinnvoll wäre, sich von diesem Gebäude und seinem sich selbst überlassenen und deshalb stark verwildertem Garten zu trennen, vertrat Pfarrer Schank die Auffassung, dass das Gemeindehaus unbedingt für die Gemeindearbeit gebraucht würde. Man sei gerade dabei das Haus gemeinsam mit der Stadtmission Grünstadt neu zu beleben.

Der Einwand, dass sowohl in der Gemeinde Großniedesheim wie auch in Kleinniedesheim und Heuchelheim genügend Räumlichkeiten für Gemeindearbeit zu Verfügung ständen, die von der Kirchengemeinde genutzt werden können, wurde ignoriert.

 

Auf Gelder der Landeskirche und des Denkmalschutz angesprochen erklärte er, dass die Gemeinde auch diesbezüglich wenig erwarten könne. Wenn man die Kirche erhalten wolle, läge es nun an der Kirchengemeinde und der politischen Gemeinde zu zeigen, was ihnen ihre Kirche wert ist.

Hilfreich könne vielleicht auch noch die Gründung eines Kirchenbauvereins sein. In Heuchelheim sei dies im Zuge der Sanierung der dortigen Kirche bereits geschehen. Ob dies allerdings in Großniedesheim gelingen könne, müsse sich erst noch zeigen.

Zu seiner Überraschung erklärten sich noch an diesem Abend einige der anwesenden Gemeindemitglieder bereit, ein Amt im Vorstand eines solchen Vereins zu übernehmen.

Nach längerer Diskussion sagte Herr Pfarrer Schank am Ende der Veranstaltung zu, im nächsten Gemeindebrief einen Termin für eine Gründungsversammlung zu benennen.

Die Bekanntgabe des Termins im Gemeindebrief unterblieb!

 

Stattdessen war im Gemeindebrief im Mai 2016 zu lesen, dass die Prot. Kirchengemeinde Heuchelheim-Niedesheim und die neu gegründete Ev. Gemeinschaft Heuchelheim-Niedesheim eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen haben. Die Ev. Gemeinschaft ist Teil der Stadtmission Grünstadt. Ziel der Kooperation sei es, den Gemeindeaufbau in den Dörfern Heuchelheim, Groß- und Kleinniedesheim zu fördern. Die Gebäude der Kirchengemeinde können nach der Vereinbarung von der Stadtmission Grünstadt unentgeltlich genutzt werden. Die Kooperationsvereinbarung wurde von Herrn Pfarrer Schank und dem 6 köpfigen Presbyterium getroffen, lediglich ein Presbyter stimmte dem Zusammenschluss nicht zu. Die Kirchengemeinde wurde vorab nicht informiert.

Einige Presbyter gehören sowohl der Stadtmission als auch der Evangelische Gemeinschaft Heuchelheim-Niedesheim an und sie waren bei dieser wichtigen Entscheidung Kooperationsvertrag /unentgeltliche Nutzung des Gemeindehauses stimmberechtigt! Hier liegt eindeutig ein Interessenskonflikt vor.

 

In dieser Zeit war schon deutlich zu erkennen, dass viele Kirchen- wie auch Gemeindemitglieder nicht bereit waren, die Schließung unserer Kirche so einfach zu akzeptieren. Eine Interessengemeinschaft, die sich zum Erhalt unserer Kirche gebildet hatte, entschloss sich deshalb zur Gründung eines Kirchenbauvereins. Erstaunlicher Weise zeigte sich die Mehrheit des Presbyteriums von dieser Tatsache wenig erfreut. Herr Pfarrer Schank vertrat die Meinung, dass sich die Gemeindemitglieder der Kirchengemeinde wie auch der politischen Gemeinde von Großniedesheim in einem ersten Schritt zum Spenden fester Geldbeträge verpflichten sollten. Eine Sanierung der Kirche machte er persönlich von der Höhe der Spenden abhängig. Für eine Ortsbegehung hatte er bereits entsprechende Formulare vorbereitet. Diese Forderung wurde jedoch von Mitgliedern des jetzigen Kirchenbauvereins abgelehnt.

 

Die Interessengemeinschaft zum Erhalt unserer Kirche schaffte daraufhin die Voraussetzungen zur Gründung des gemeinnützigen Kirchenbauvereins Großniedesheim/ Pfalz e.V. . Die Gründungsversammlung erfolgte am 13.07.2016. Die Vereinsgründung war anscheinend nicht im Sinne der Verantwortlichen der Kirchengemeinde. Herr Pfarrer Schank und nur ein Mitglied des Presbyteriums nahmen an der Versammlung teil. Der Auftritt des Herrn Pfarrer wurde allerdings von den anwesenden Gemeindemitgliedern als desinteressiert und vollkommen unangemessen empfunden. Ein solches Verhalten stimmt schon sehr nachdenklich.

 

 

Zu klärende Punkte innerhalb der Kirchengemeinde

  • Obwohl dem Dekanat bekannt war, dass bei der Presbyterwahl 2014 zwei miteinander verschwägerte Personen ins Presbyterium Heuchelheim-Niedesheim gewählt wurden, rückte keine „unabhängige“ Person zur Korrektur nach.
  •  Einer dieser beiden Presbyter hat im Sommer 2016 wegen Umzug einen Antrag auf Umpfarrung gestellt. Das Presbyterium hat trotz des Verwandtschaftsverhältnisses zugestimmt. Sitzungen des Presbyteriums werden allerdings von der betreffenden Person nur noch selten besucht.
  •  Als Teil der Stadtmission Grünstadt gehören zur Ev. Gemeinschaft Heuchelheim-Niedesheim auch einige Presbyter unseres 6 köpfigen Presbyteriums. Für Mitglieder unserer Kirchengemeinde ist es deshalb nicht nachvollziehbar, dass auch diese Personen bei der Kooperationsvereinbarung der beiden Institutionen stimmberechtigt waren. Bei demokratischen Abstimmungen ist so etwas nicht möglich.
  • Presbytersitzungen und Tagesordnung wurden bis vor kurzem weder im Gottesdienst noch in Tageszeitung, Amtsblatt oder ev. Gemeindebrief bekannt gegeben.
  • Im Gottesdienst erfolgte über viele Monate keine Abkündigung. Somit wurde der Gemeinde auch nicht der Verwendungszweck der sonntäglichen Kollekte bekanntgegeben (Näheres im Briefwechsel mit dem Dekanat).
  • Seit 2015 findet kein geregelter Konfirmandenunterricht in unserer Kirchengemeinde statt.
  • Es erfolgt keine öffentliche Bekanntgabe bezüglich der Offenlegung des Haushaltes und des Jahresabschlusses der Kirchengemeinde

 

Hinterfragt werden sollte der Rücktritt von fünf Presbytern in unserer Kirchengemeinde von ihren Ämtern seit 2013!

 

Zu erwähnen ist auch, dass einige Großniedesheimer Familien die sehr eng mit der Kirchengemeinde Heuchelheim- Niedesheim verbunden waren seit Frühjahr 2015 keine Gottesdienste mehr in unserer Kirchengemeinde besuchen. Sie fühlen sich mittlerweile in Nachbargemeinden besser aufgehoben und besuchen dort die Gottesdienste.