13.02.2017

Sehr geehrte Frau Dekanin Ganz-Walther,                                        

 

bei dem Sturm Anfang Januar wurde auch das Dach des Kirchenschiffes der Großniedesheimer Kirche beschädigt.

Mir wurde mitgeteilt, dass Herr Pfarrer Schank zeitnah informiert wurde. Leider ist der Schaden bis heute noch nicht behoben. Da es inzwischen mehrfach geregnet hat und Bürger mich wiederholt auf das Problem angesprochen haben, möchte ich den Schaden auch dem Dekanat melden.

Unsere Kirche ist zwar seit August 2015 geschlossen, aber die Mitglieder der Großniedesheimer Kirchengemeinde haben dennoch ein Recht darauf, dass das Dach der Kirche durch eindringendes Wasser nicht noch stärker beschädigt wird.

 

In diesem Zusammenhang möchte ich auch noch weitere Probleme in der Großniedesheimer Kirchengemeinde ansprechen.

 

Nach Rücksprache mit der Glockensachverständigen Frau Müller wurde die Läuteanlage in unserer Kirche bereits im März 2016 von ihr begutachtet. Eine Glocke, die schon länger schleift, musste daraufhin stillgelegt werden. Die Steuerungsanlage ist laut Aussage von Frau Müller zwar veraltet aber funktionsfähig. Solange die Funktionsfähigkeit gewährleistet ist, hat sie weiterhin Bestandsschutz.

Die Programmierung jeder einzelnen Glocke ist technisch möglich. Es ist sehr bedauerlich und unverständlich, dass etliche Monate auf das volle Glockengeläut ganz verzichtet wurde, anstatt die Programmierung der 3 funktionsfähigen Glocken vorzunehmen. Die Gemeinde wurde in dieser Zeit im Glauben gelassen, dass technische Gründe dagegen sprechen. Nachdem sich einige Gottesdienstbesucher über das so lang anhaltende Problem beschwerten, hat Herr Pfarrer Schank erlaubt, die Glocken zum Anlass des monatlich nur einmal stattfindenden Gottesdienstes im Gemeindehaus von Hand (!) zu läuten.

Diese Einstellung der Verantwortlichen in unserer Kirchengemeinde machen mich wie auch andere Gemeindemitglieder sehr nachdenklich.

 

Ich möchte noch erwähnen, dass auch in unserer Nachbargemeinde Kleinniedesheim die Läuteanlage seit fast einem Jahr defekt ist.

Im Gegensatz zu Großniedesheim hat das Presbyterium in seinen Vorüberlegungen zum Haushaltsplan 2017/2018 zumindest hier eine Reparatur vorgesehen.

 

Eine Überraschung brachte der letzte Gemeindebrief (Februar, März u. April) in Bezug auf die Anzahl der festgelegten Gottesdienste in den einzelnen Gemeinden.

 

- 11 Gottesdienste Heuchelheim

- 7 Gottesdienste Kleinniedesheim

- 5 Gottesdienste Großniedesheim

 

Die Kirchengemeinde hat sich mittlerweile daran gewöhnt, dass nach der Schließung der Kirche in Großniedesheim nur noch alle 4 Wochen ein “Pflichtgottesdienst” im hiesigen Gemeindehaus gehalten wird. Erstaunlich ist jedoch, dass auch die intakte Kleinniedesheimer Kirche im nächsten 1/4 Jahr von einer Kürzung der Gottesdienste betroffen ist. Hier finden nur 7 Gottesdienste im Gegensatz zu den 11 Gottesdiensten in Heuchelheim statt.

 

Ich denke, auch für die Kirchenmitglieder aus Heuchelheim ist ein Besuch des Gottesdienstes in den Nachbargemeinden zumutbar. Genau wie man das bei den Kirchenmitgliedern von Groß- und Kleinniedesheim als selbstverständlich voraussetzt.

 

Die offensichtlich ungleiche Behandlung der Gemeinden Groß- und Kleinniedesheim gegenüber Heuchelheim fördert nicht das christliche Zusammenleben in einer Kirchengemeinde. Die seit dem Zusammenschluss der Gemeinden zu einer Kirchengemeinde mühsam erarbeitete Annährung, hat seit 2015 einen erheblichen Schaden genommen. Darüber sollte sich auch das Presbyterium im Klaren sein.

 

Leider gibt das Presbyterium nur wenige Informationen aus seinen Sitzungen an die Gemeinde weiter. Deshalb sind wir als Mitglieder des Kirchenbauvereins Großniedesheim auf eine Teilnahme an den Sitzungen dieses Gremiums angewiesen und bemühen uns entsprechende Termine rechtzeitig zu erfahren.

Am 17.01.2017 wurden 4 Mitglieder des Kirchenbauvereins nicht zur Teilnahme an der Sitzung des Presbyteriums zugelassen und an der Tür von Pfarrer Schank abgewiesen, obwohl eine Deklaration der Sitzung als "nichtöffentlich" vorab nicht erfolgte. Das Thema Großniedesheimer Kirche wurde im letzten halben Jahr übrigens zweimal in nichtöffentlichen Sitzungen besprochen. Gründe für den Ausschluss der Öffentlichkeit bei dem Thema "Gotteshaus Großniedesheim" sind uns nicht bekannt.

 

Nach Rücksprache mit Herrn Hellmann in Speyer wurde mir bestätigt, dass alle Sitzungen des Presbyteriums einschließlich der Tagesordnungspunkte laut der Geschäftsordnung des Presbyteriums rechtzeitig bekannt gegeben werden müssen. Die Bekanntgabe hat im vorangehenden Sonntagsgottesdienst, im Gemeindebrief und/oder Tagespresse zu erfolgen. Nichtöffentliche Sitzungen sind in der Regel die Ausnahme und betreffen im Allgemeinen Personalangelegenheiten, Fragen über persönliche oder wirtschaftliche Verhältnisse, mit Ausnahme der wirtschaftlichen Verhältnisse der Kirchengemeinde und ihrer Einrichtungen.

Erwähnen möchte ich auch, dass seit Monaten keine Abkündigung mehr am Ende des Gottesdienstes erfolgt und somit auch der Verwendungszweck der Kollekte nicht bekannt gegeben wird.

 

Ich bitte Sie die Vorkommnisse in der Kirchengemeinde Heuchelheim-Niedesheim kritisch zu hinterfragen und sich um die Instandsetzung des Kirchendaches und des Glockengeläutes zu bemühen.

Des Weiteren bitte ich Sie zu veranlassen, dass Sitzungen des Presbyteriums künftig rechtzeitig bekanntgegeben werden und das Thema Großniedesheimer Kirche in öffentlichen Sitzungen behandelt wird.

 

Mit freundlichen Grüßen

Günter Bewersdorff