5. Chronologische Aufzählung der wichtigsten Ereignisse in Großniedesheim
1772
zerstörte ein Schlossenschlag die Crescenz auf der Gemarkung Groß- u. Kl. Nied.
1794
wurden die beiden Dörfer von den Franzosen geplündert. Die Kleinniedesheimer flüchteten sich mit ihrer Habseligkeit auf den heiligen Sand bei Roxheim.
1801
kamen beide Ortschaften an Frankreich und gehörten zum Department du Mont – Tonnere.
1813
starben an Typhus 75 Seelen; ganze Familien verschwanden.
1816
kamen die Ortschaften wieder zu Deutschland; dieses Jahr zeichnete sich aus durch anhaltende Nässe und dadurch entstandenen Mißwuchs.
1817
war große Theuerung und Hungersnoth bis zur Erndte. In diesem Jahr wurde auch dahier das 3. Jubiläum der Reformation gefeiert.
1818
wurde die Vereinigung der beiden prot. Confessionen gefeiert und durchgängig mit großer Bereitwilligkeit und christlicher Liebe aufgenommen.
1819
wurde zum erstenmal der Abend-Gottesdienst beim Jahresschluß gehalten, der seitdem der Gemeinde so lieb geworden ist.
1821
wurde der alte Kirchhof in Gr’Niedesheim verlassen und der neue in Gebrauch genommen.
1823
wurde der neue Catechismus und das neue Gesangbuch ohne Widerspruch eingeführt.
1824
wurde das Schulgeld aufgehoben und aus Gemeindemitteln eine Freischule errichtet.
1825
erkaufte Groß N. von dem Staate die von der Probstei herrührenden Gebäulichkeiten und ließ sie zu einer Lehrerwohnung, Lehrsaal und Gemeinde-Ratssaal herrichten mit einem Kostenaufwand von ca.
80.000 fl inclusive den Kaufpreis.
1829
wurde die dritte große Glocke aus den der Gemeinde zugefallenen französischen Liquidationsgeldern angeschafft; sie wiegt 10 Centner (siehe auch unter: Die sichtbare Geschichte unserer Kirche).
1832
wurde der alte Kirchhof zu Gr.N. in eine schöne Anlage umgewandelt. Die Kosten betrugen 900 fl.
1834
5. Juli abends wurde die Gemeinde durch einen Hagelschlag abermals heimgesucht. Das Gewitter kam von Frankenthal her und entlud sich in den Gemeinden Heuchelheim und Groß-Niedesheim in seiner
ganzen Stärke.
1838
im März wurde der Bibelverein in Gr.-Niedesheim gegründet, hat bis 1842 für Bibeln und N. Testament verausgabt 190 fl 41 kr. Der Verein besteht fort in der Art, daß jedes Brautpaar am Tage der
Trauung vor dem Altar eine Bibel vom Pfarrer empfängt.
Im nämlichen Jahr am 8. Juli legirte Eva Maria Müller, Witwe von dem verstorbenen Bürgermeister Johannes Heilmann in ihrem Testament 100 fl an die Kirche mit der Bedingung, daß die Zinsen davon
alljährlich an die Armen in der Gemeinde vertheilt werden sollten und zwar durch den Rechner des Armenpflegschaftsrats an die Armen ohne Rücksicht auf die Confession. Die Verteilung fand bisher
statt am 7. August, als Todestag der Testirerin in Form von Broden. Die Genehmigung der K. Regierung datierte vom 11. Februar 1843.
Späterer Seiteneintrag:
Die Verteilung findet nunmehr am Weihnachtsvorabend statt.
1846
am 18 Februar wurde Luthers Todestag gefeiert in der Art, daß in Gegenwart der versammelten Gemeinde auf dem Kirchhof zu Großniedesheim zum Andenken an diesen Reformator eine Linde gepflanzt
wurde
Das Gleiche geschah auch zu Kl.-Niedesheim..
(Kleinniedesheim: Urkunde über die Lutherlinde vom 18.Februar 1846).
Am 29. Juli Abends halb 9 Uhr desselben Jahres wurde ein Erdbeben in 3 Stößen verspürt. Im Pfarrhaus klirrte das Küchen- und Caffeegerähthe, die Betten bewegten sich hin und her.
1854
wurde der auf der Generalsynode 1853 angenommene Catechismus der evang. Lehre für die protest. Kirche der Pfalz ohne Widerrede in den Schulen eingeführt und bisher beibehalten.
1859
wurde anstatt der biblichen Geschichte von Rauschenlausch(?) die von Zahn in den Schulen eingeführt.
Späterer Seiteneintrag:
1865
von Generalsynode zur Abschaffung beantragt. 1867 10. Nov. vom prot. Verein in ??? und seitdem angegriffen ??? die Zahnsche bibl. Geschichte.
??? = unleserlich
1860
im Februar legte die Gemeinde Großniedesheim durch eine Eingabe Protest ein gegen die Einführung des evang. prot. Gesangbuches für Kirche, Schule und Haus. Das Buch wurde nicht eingeführt. Ebenso
in Kleinniedesheim.
1861
am 31. Oktober, mittags 11 Uhr, brach ein starker Brand aus in dem Haus des Bäckers W. Höfle. Das Volk löschte säumig, machte aber vergnügliche Witze, wie z. B. „es will nicht brennen“. Doch
bekam der Bäcker eine Entschädigung von 1100 fl
In der nämlichen Woche brannte es auch in Lambsheim, Gr.-Bockenheim, Monsheim, so daß die Leute doch ängstlich wurden.
1862
wurde die Kirche zu Kl. Niedesheim angestrichen, die Umfassungsmauer mit Deckplatten belegt und der Vorplatz hergestellt, wodurch sie das freundliche Aussehen erhielt, das jedermann gefällt. Die
Kosten betrugen etliche 70 fl und wurden von der Kirchenkasse bestritten.
Nachträglich wird zu Gr.-Nied. bemerkt, daß der Pfarrhausbau daselbst, der so großes Zerwürfniß in die Gemeinde gebracht, im Jahr 1858 bei einem Kostenaufwand von 3000 fl vollendet wurde und daß
der bereits erwähnte Anstrich der Kirche im Jahr 1861 geschah; die Kosten trug die Gemeinde.
Seiteneintrag
Im Oktober 1862 an einem Sonntag abends um 11 Uhr brach plötzlich Feuer aus in den beiden beieinander gelegenen Scheunen des Kullmer und des Bürkheimer. Die Leute lagen im ersten Schlafe, waren
verwirrt und erschrocken, sodass man nicht wußte, wo man löschen sollte. Das Feuer war angelegt gewesen unten und hatte in kurzer Zeit alle brennbaren Gegenstände ergriffen, sodaß wenig gerettet
wurde und das Meiste verbrannte. Kullmer bekam von der Feuerversicherung 1700 fl, Bürkheimer 1200fl.
Seiteneintrag:
1882
Laut Schenkung vom 2.Dezember 1882 haben die Eheleute Jg. Müller II und Elisabetha Koch von Großniedesheim der prot. Kirche dahier unter der Bedingung 500 M vermacht, daß das Geld verzinslich
angelegt und die jährlichen Zinsen auf Weihnachten für Kohlen verwandt und als ??? geschenk unter die hiesigen Ortsarmen verteilt und zwar durch das Presbyterium.
???= unleserlich
Seiteneintrag:
1883
Die Gemeinde feiert das 400jährige Lutherjubiläum am 10 Nov., es wurde vor der Kirche eine Linde gepflanzt, die leider wieder verdorrte.
1884
wurde die Kirche in Großniedesheim im Innern restauriert.
1892
die Kirche in Kleinniedesheim wurde im Innern restauriert.
1894
am 9. Dezember wurde der 300jährigste Geburtstag von Gustav Adolf in großartiger Weise gefeiert. Vor der Kirche wurde eine Linde gepflanzt, in den Boden eine Urkunde versenkt. Abends fand der
große Familienabend in der Wirtschaft zum Schwanen statt.
Ergänzungen zur chronologischen Auflistung der Großniedesheimer Kirchengemeinde
1925
wurde in unsere Kirche eine neue pneum. Orgel der Firma Steinmeyer eingebaut.
1926
Zweihundertjahr-Feier der protestantischen Kirche zu Kleinniedesheim am 21.und 22. August. Pfarrer der Kirchengemeinde Groß- und Kleinniedesheim war damals Dr. Eugen Albrecht Willmann (Original Zeitungsartikel / Quelle Zentralarchiv Speyer)
1929
wurde das Denkmal für die gefallenen Soldaten des ersten Weltkriegs (1914-1918) vor der Kirche in Großniedesheim eingeweiht. (Bildergalerie)
1931
Glockenweihe in Großniedesheim. Die politische Gemeinde stiftete der Kirchengemeinde 2 neue Glocken.
Dankesurkunde der Kirchengemeinde Großniedesheim an die politische Gemeinde für die Stiftung der zwei neuen Glocken
(Bildergalerie)
1932
wurde der barocke Helm des Kirchturms erneuert
1945
wurde bei einem Fliegerangriff die Kirche getroffen. Das Dach wurde abgerissen, die Kirchenfenster zerstört und am Turm wurde eine Ecke herausgehauen. Die Renovierung konnte wegen Materialmangel
erst im September 1946 beendet werden.
1951
wurde der Außenputz erneuert.
1952
Glockenweihe von 4 neuen Glocken, für die im zweiten Weltkrieg geopferten.
Jede der Glocken hat eine eigene Inschrift und alle tragen den Vermerk: „Für die protestantische Kirchengemeinde goss mich F.W. Schilling in Heidelberg im Jahr des Herrn 1952.
Die Inschriften unserer Glocken lauten:
Fis-Glocke:„ Die Gabe Gottes ist das ewige Leben in Christo Jesu,
unserem Herrn.“ (Gewicht 626
kg)
a-Glocke: „O Land, Land, Land höre des Herrn Wort!“ (329kg)
h-Glocke „So seid nun wach allezeit und betet!“ (Gewicht 237 kg)
cis-Glocke: „Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden.“ (Gewicht 172 kg) (Festschrift, Bildergalerie)
1953
wurde in der Kirche eine neue Holzdecke eingezogen.
1954
wurde ein Teil des Daches neu eingedeckt.
1966
wurde die Orgel durch die Firma Owart erneuert.
1973
Herausgabe des 1. Gemeindebriefes durch Pfarrer Holm Werner.
1974
Anlässlich einer umfassenden Renovierung unserer Kirche durch Pfarrer Holm Werner fand am 15.12.1974 ein Festgottesdienst statt. Die Renovierungskosten betrugen 134.000,-DM.
1983
Lutherjubiläum anlässlich des 500. Geburtstages von Martin Luther.
1983
am 26 Juni wurde in unsere Kirchengemeinde in Heuchelheim das Gustav Adolffest gefeiert. Ausrichter war das Dekanat Frankenthal.
1984
fand in Großniedesheim der Dekanatsfrauentag statt.
1989
Gründung des ev. Frauenkreises durch Frau Scholz und Frau Schrimpf aus Großniedesheim.
1991
wurden zwei defekte Glockenmotore erneuert. Die Kosten beliefen sich auf 8.237,64 DM. Eine Haussammlung erbrachte 8.122,15 DM.
1991
am 11. Bis 13. Oktober feiert Großniedesheim sein 800jähriges Bestehen.
Aus diesem Anlass entstand das Buch: „GROSSNIEDESHEIM IN DER GESCHICHTE DES ORTES BEBLÄTTERT“
1996
wurde ein befristetes Kooperationsmodell der Kirchengemeinde Heuchelheim-Niedesheim mit den Gemeinden Hessheim und Beindersheim beschlossen.
2007
wurde durch Pfarrer Gerhard Broszies der barocke Turm der Kirche aufwendig renoviert. Seitdem erstrahlt der Turm wieder in seiner ursprünglichen Schönheit.
(Zeitungsartikel)
2014
wurde das Pfarrhaus in Heuchelheim verkauft. Der Pfarrbüro ist seitdem im Gemeindehaus in Großniedesheim.
2015
wurde vom Presbyterium der Beschluss gefasst, die Heuchelheimer Kirche zu sanieren.
2015
im August wurde die Großniedesheimer Kirche wegen Einsturzgefahr der Decke geschlossen.
Spendenkonto:
Bankverbindung:
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